Seit dem 15. März strahlt ProSieben die neue Serie "Supergirl" aus - das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Viele wichtige Fragen mussten schließlich geklärt werden: Wird Supergirl einen roten Minirock tragen? Sind die Haare lockig oder glatt geföhnt? Und gibt es Kätzchen?
Kurz zum Inhalt: Wir erfahren, dass Kara Zor-El kurz vor der Explosions Kryptons (Rischtig, da kommt das Kryptonit her - wir hatten zwar schon eine dunkle Ahnung, bekommen es aber zum Glück nochmal gesagt, puh) vor vielen Jahren auf die Erde geschickt worden ist, um ihren Cousin Kal-El a.k.a. Superman zu beschützen. Während er noch als Baby in seiner kleinen schicken Raumkapsel Richtung Erde startet, ist Kara zu diesem Zeitpunkt schon 13 Jahre alt. Ganz nach dem Motto "Folgen Sie dem Taxi!" sollte ihre Raumkapsel direkt hinter Supermans auf der Erde landen, aber natürlich kommt alles ganz anders. Denn wie das so ist mit diesen explodierenden Planeten, verursachen die so einiges an Krawall und Remmi Demmi im All uns schwupps, landet Frau aus Versehen in der berüchtigten Phantomzone. Mist. (Kleiner Einschub: Seit "Alien" wissen wir zwar, dass man im All weder Schreie noch Explosionen hören kann, aber so viel Genauigkeit in Sachen Physik kann man hier nun wirklich nicht verlangen, hier rummst es richtig schön).
In der Phantomzone landen leider eher selten Kätzchen und Einhörner, sondern die ganz, ganz schlimmen Verbrecher Kryptons. Blöd nur, wenn die einem quasi auf dem Weg Richtung Erde folgen wenn dann plötzlich - und ohne Grund - das geheime GPS ein paar Jahre später doch noch anspringt und Supergirl endlich auf der Erde landen lässt. Und was erwartet sie dort? Glanz, Ruhm und Ehre? Pustekuchen! Kaffee kochen als Assistentin muss sie erstmal! Halt! Stop! Es ist ja schließlich 2016, da kocht man den Kaffee nicht mehr schnöde selbst, man holt sich natürlich Coffee to Go - die Challenge besteht dann darin ihn noch möglichst heiß bis ins Büro zu bekommen. Und das für die gruselig gebotoxte Nachrichtendienst-Chefin, gespielt von Calista Flockhart. Soweit, so realistisch. Hüstl.
Kleiner Klatsch & Tratsch-Einschub: Calista Flockhart ist übrigens "im echten Leben" mit Harrison Ford zusammen. Sie ist damit quasi die Freundin von Indiana Jones. Und von Han Solo. Toll! Mehr kann eine Frau fast nicht mehr verlangen von ihrem Freund, bäm!
Ok, zurück zu Supergirl... Die beschließt spontan ein Flugzeug zu retten und sich ein schickes Outfit zu schneidern. Und was für eins... huihuihui. Ich sage nur: Rote Overknee-Stiefel. Rote Overknee-Stiefel!! Um die würden sich Kim Kardashian und Rihanna prügeln und an den Haaren ziehen! Apropos Haare: diese Beach Waves, toll! Kurz mal die Welt retten und zack, die Friese sitzt wie im guten alten 3 Wetter Taft-Spot. Könnte man auch mit Supergirl drehen: "Erde, 3 Uhr nachmittags, Regen, die Frisur sitzt. Mars, 16 Uhr, glühende Hitze, die Frisur sitzt!"
Also der Realismus hat sich spätestens hier völlig verabschiedet. Um den sexy Jimmy Olsen würden sich Kim Kardashian und Rihanna wahrscheinlich auch prügeln - nix mehr mit Sommersprossen und roten Haaren, ein Jimmy Olsen sieht heutzutage aus wie ein motherfucking Basketball-Gott. Ich bin verwirrt. Und schweife ab.
Also kurzum: ein bißchen zuviel glattgebügelter Hochglanz, aber es steckt hier und schon ein wenig Humor und Charme drin, wenn auch nur kurz. Im Moment scheinen sich da noch einige Stereotype zu tummeln (die böse magersüchtige Chefin, der skeptische Geheimorganisations-Chef etc.) und die "Hey Girl, you can do it!"-Attitüde kommt nicht auf leisen Pfoten, sondern eher wie ein Hammerschlag Thors daher. Ein wenig ermüdend... Aber es gibt noch Lichtblicke am Horizont.
Vor allem Karas "große Schwester" Alex gespielt von Chyler Leigh (hatte früher eine etwas nervige Rolle in Grey's Anatomy) gefällt mir gut und scheint Potenzial in der Charakterentwicklung zu haben.
Also ich werde mir auf jeden Fall die nächsten Folgen anschauen, mal gucken wo die Reise hingeht. Vielleicht kommt ja noch Harrison Ford vorbei. Oder es gibt Kätzchen.
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