Howard the Duck: Ente süß-sauer

Howard the Duck ist, wie der Name schon sagt, eine Ente. Genauer gesagt ein Erpel. Und Privatdetektiv. Er trägt Anzug, Hut und Krawatte und kommt wie eine Mischung aus Columbo und Magnum daher. Ich bin jetzt schon begeistert! Toll!

 

Zu meiner Schande muss ich vorweg gestehen, dass mir der kleine Mann und sein bissiger Humor bislang entgangen sind - ich habe zwar gelesen, dass er schon in den 70er Jahren das erste Mal an der Seite von Man-Thing in Comics aufgetaucht ist und es auch einen Film in den 80ern gab, kenne aber beides nicht. Laut Recherchen kann ich mir den Film auch sparen (oder gibt es jemanden, der ihn gut findet..?).

Daher starte ich mit dem ersten Band der neuen Serie. Und die beginnt, wie es für einen verruchten Privatdetektiv gehört, natürlich in einer Gefängniszelle! Leider auf der falschen Seite. Nun ja, passiert! Nachdem er wieder frei gekommen ist, lernen wir sein Büro und seine charmante "Rezeptionistin" kennen -  alles wirkt dabei ein wenig wie in den 80ern und aus der Zeit gefallen. Neben seinem Outfit macht dies vor allem die Tatsache deutlich, dass alle Frauen von Howard pauschal "Süsse" oder "Puppe" genannt werden. Ein kleiner (thihi) Chauvinist, unser Erpel. Aber ich verzeihe es ihm. Nicht nur, weil er ein 1 Meter kleiner Erpel ist - sondern vor allem, weil Howie trotz der harten Schale und gelegentlicher cholerischer Ausbrüche das Herz am rechten Fleck zu haben scheint. Aber lasst euch nicht täuschen - auch wenn er süß aussieht, kann er richtig sauer werden!

Howard bekommt jedenfalls seinen ersten Auftrag als Detektiv und muss eine Kette wiederfinden. Klingt simpel, ist es aber natürlich nicht. Denn Howards einzige "Superkraft" besteht ja leider nur darin, sauer werden zu können. Aber das macht nix, denn nach und nach werden sowieso immer mehr Marvel-Helden in das Abenteuer verwickelt - ob sie wollen oder nicht, und sie wollen meist nicht. Müssen aber.

Begeistert hat mich dabei vor allem, WIE die Gastauftritte der Guardians of the Galaxy, Spider-Man, Dr. Strange und vielen weiteren gestaltet sind - es tauchen viele Bezüge zu anderen Marvel-Storylines auf, Spider-Man tritt selbst als Running Gag auf und man entdeckt viele liebevoll gestaltete Details. Ich sag nur: "Fifty Shades of Gamma Ray". Es kommt eben auch auf die Details an.

 

Also kurzum: Ich hatte richtig Spaß beim Lesen und es steckt viel Liebe zum Detail in der Story! An Howards "Waaak!" musste ich mich anfangs zwar erst gewöhnen, aber "Ein Erpel für alle Fälle" ist ein super amüsanter Trip, der eine Menge Spaß macht und von dem ich in Zukunft auf jeden Fall mehr will. Auch wenn man nach dem Lesen vielleicht keinen Appetit mehr auf "Ente süß-sauer" im China-Restaurant hat - denn das findet der Kleine nicht so lustig.

 

Empfehlenswert?

Ja! Unbedingt.

 

Release: 01.03.2016

Verlag: Panini Comics

Autoren: Chip Zdarsky

Zeichner: Joe Quinones, Jason Latour und weitere

Preis: 12,99


Kommentare: 2 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Mueli77 (Montag, 11 April 2016 00:15)

    Howard ist etwas ganz Besonderes. Er ist zynisch, emotional und immer ehrlich. Meistens, fast zumindest.
    Und ich bin auch jemand, dem der Film gefällt. Ein sehr witziger, trashiger, 80er Jahre Movie mit Unterstützung von George Lucas. Ich habe ihn auf Blu-ray und kann ihn mir immer wieder ansehen.

    Eine kleine Info noch am Rande. Howard hatte seinen ersten Auftritt in (Adventures into) Fear #19 an der Seite von Man-Thing und nicht Swamp Thing, denn der ist von DC, während Howard von Marvel ist ;)

  • #2

    Heldin-in-Strumpfhose (Montag, 11 April 2016 10:07)

    Das stimmt! Habe es auch gleich geändert - Danke für den Hinweis :)