Constantine 1: Die Geister, die ich rief...

Constantine ist nun wirklich kein Mann, dem man sein Herz, sein Sparbuch oder seine Seele anvertrauen sollte - aber gut! Das versteht sich bei Trickster-Charakteren wie ihm ja quasi von selbst, nicht wahr? Leider vergisst man (oder Frau, oder beide?!) das ja immer mal wieder, weil Constantine unglaublich charmant sein kann wenn er will - und gut aussehen soll er auch noch. Verdammt! Da bleibt auch mir nichts anderes übrig, als mit einer Piña Colada in der Hand zu singen: Du bist so heiß wie ein Vulkan... ahhaaa, ahhhaaa... Und heut verbrenn' ich mich daran! Ahhhaaa... ahhaaaa.... So, das musste kurz raus.

Dementsprechend wird auch zu Beginn dieser neuen Serie direkt klargestellt, wie Constantine tickt. Da lässt er - ohne mit der Wimper zu zucken - eine junge Dame zur Hölle fahren. Hm, eigentlich lässt er sie sogar quasi abholen. Toll! Was für ein Service! Nunja. Leider war sie auch nicht so ganz unschuldig an ihrer Misere... Aber ich sag mal so, wir alle wissen ja hoffentlich seit diversen Horrorfilmen, dass man das Ouija-Brett mal besser im Schrank lässt und NEIN, wir malen auch keine Pentagramme mit Blut auf den guten Parkettboden! Das kriegt die Mutti nie wieder ganz sauber.

Zudem erfahren wir auch direkt mal, dass der gute John bisexuell ist. Gut, das wurde anscheinend schonmal in den 90ern angedeutet, aber hier ist nix mit andeuten. Hier wird das gleich mal offen thematisiert, indem er mit einem gut gebauten Barmann flirtet (Hallöchen!). Dabei bleibt es dann aber auch erstmal, da Constantine lieber erstmal eine Nummer mit der Dämonin Blythe schiebt. Auch gut. Ist vielleicht auch besser für den netten Barmann - so behält er erstmal Herz, Sparbuch und seinen Seelenfrieden. Phew! Und sein Leben. Denn wie man im vorliegenden Band erfährt, sind die meisten seiner Freunde inzwischen tot. Hängen aber als Geister weiterhin mit ihm ab. Yay... Wär ja auch ganz nett, aber nix da! In Constantines Dunstkreis hat man anscheinend nichtmal als Geist seine Ruhe! Denn plötzlich fangen die Geister nach und nach an, zu verschwinden... Irgendjemand - oder besser gesagt ETWAS! - hat es auf sie abgesehen. Huh!

DAS geht nun wirklich zu weit! Hallo? Das sind Constantines Geister, die hat er auf dem Gewissen! Da mischt man sich nicht einfach ein! Und so setzt Constantine alles daran, dem Seelenräuber eine Falle zu stellen... Hui, und was DA dann um die Ecke gebogen kommt. Äh, wow... Erinnert mich ein bißchen an das Ding in Alien 4 - man schwankt zwischen blankem Entsetzen und ein bißchen Mitleid. Hab ich so auch noch nie gesehen, toll! Hier kriegt man wirklich was geboten! Lasst euch überraschen...

Also ich bin ja wirklich begeistert. Wie hier die Ereignisse nach und nach verwoben werden mit Flashbacks aus Constantine's Vergangenheit... Mhm, toll! Zudem wird mit Georgie ein grandioser Charakter eingeführt und ich LIEBE den Zeichenstil von Riley Rossmo! Er passt perfekt zur Stimmung und zur großartigen Story von Ming Doyle! Zwar sind nicht alle Hefte von ihm gezeichnet, aber zum Glück ein Großteil. Ich bin Fan. Ich hoffe, euch gefällt's auch?

Empfehlenswert?

Für alle Fans von Constantine und alle, die es noch werden wollen: JA! Ich muss ja gestehen, dass ich Constantine als Charakter erst seit dem Film aus dem Jahr 2005 auf dem Schirm habe (jaja, werft ruhig einen Vertigo-Comic nach mir, ich hab's verdient) - aber wenn ihr den Film mochtet, dann werden ihr die neue Serie lieben! Sie ist noch eine Spür böser und es gibt mehr Sex. Na denn! Und alteingesessene Hellblazer-Fans kommen hier sicherlich auch auf ihre Kosten - ich bin zuversichtlich. Wenn nicht, dürft ihr noch was nach mir werfen. Natürlich nur virtuell. Versteht sich. 

Verlag: Panini Comics

Autoren: Ming Doyle, James Tynion IV

Zeichner: Ming Doyle, Riley Rossmo u.a.

Inhalt: 124 Seiten

Preis: 14,99 Euro