Wann wusstet ihr das letzte Mal nicht so richtig, wo bei einem Comic oben und unten ist? Man sollte meinen, das dürfte nach Überschreiten des 4. Lebensjahres kein Problem mehr darstellen, aber HA! Der Silver Surfer hat es geschafft! Da saß ich mit dem Softcover in der Hand und dachte so: "Hä? Wie jetzt? So rum? Und dann da lang? Oder erst hier anfangen..? WTF?!" Wenn man's dann einmal gecheckt hat, ist es ganz einfach - aber thihi. Dieser kurze Moment der Verwirrung war großartig! Das letzte Mal, dass ich mit dem Hin- und Herdrehen eines Comics soviel Spaß hatte, war bei Batman - Der Rat der Eulen (auch sehr zu empfehlen übrigens!).
Noch viel großartiger war DANN die Erkenntnis, dass die ersten 22 Seiten ein Unendlichkeits-Symbol bilden! Toll, oder? Also mich kann man mit so Einfällen seeeeehr begeistern, vor allem wenn es wie hier zur Story passt. Denn der arme Silver Surfer muss, nachdem er - uupsie! - Galactus aus Versehen zu einem Planeten geführt hat (dieses Mal war es wirklich keine Absicht!), eine neue Heimat für die Bewohner finden. Aber mit drei Milliarden (!) Schiffen im Schlepptau ist das alles ja auch kein Spaß, mal ganz abgesehen von den lästigen Plünderern... Hmpf.
Da bleibt natürlich nur ein Ausweg! Der Surfer muss die Gefüge des Raums falten und mitsamt seiner Gefolgschaft durch einen Transwarp-Tunnel entkommen. Ah! Natürlich! Wie naheliegend! (Ähm... Gefährliches Halbwissen ON: Transwarp? Nutzt das nicht auch die Enterprise? Also da wird doch auch der Raum gekrümmt, um an einen anderen Punkt der Galaxie zu springen, oder? Erklärt zumindest hier in dieser höchst seriösen N24-Doku ein Wissenschaftler anhand einer Pizza (ab 06:40). Ja, auf dem Niveau bewegt sich mein Wissen, was Physik angeht! Gefährliches Halbwissen: OVER AND OUT.)
Nun ja, jedenfalls klappt der fancy Plan aber nicht ganz so, wie er sollte und der Surfer hängt mitsamt der ganzen Truppe in einer Wiederholungs-Schleife fest... Nun ja, jedenfalls klappt der fancy Plan aber nicht ganz so, wie er... Äh, ja. Zeitschleife halt. Nervig. Ihr kennt das.
Als ob man da nicht schon genug Ärger hätte, holen den Surfer und sein Erdenmädchen Dawn dazu auch noch die Ereignisse von Secret Wars ein. Wo sind all die Welten hin? Das erfährt hier nun auch der Surfer. Hach. Kann er natürlich so nicht stehen lassen - aber wir wissen ja seit Zurück in die Zukunft, dass es mitunter schwerwiegende Folgen haben kann, wenn man sich in den Lauf der Dinge einmischt... Mehr verrate ich aber nicht! Aber Science Fiction-Freunde werden hier voll auf ihre Kosten kommen - auch wenn ich zwischendurch mal wieder kurz dachte "Hä?". Aber Dawn ja auch, da ist ja auch einiges los im Weltall!
Empfehlenswert?
Für Freunde des Silver Surfers ja sowieso! Und neben all der verrückten physikalischen Magic, die hier stattfindet, geht es auch natürlich auch um die Beziehung zwischen Dawn und dem Silver Surfer. Wird sie ihm verzeihen können, dass er Billionen von Menschen auf dem Gewissen hat? Finden die beiden endlich zusammen oder wollen sie doch nur Freunde bleiben? All das erfahrt ihr hier. Und da bin ich ganz vorne mit dabei. Das Mädchen mit den blauen Haaren mag ich nämlich ganz besonders.
Verlag: Panini Comics
Autor: Dan Slott
Zeichner: Michael Allred
Inhalt: Silver Surfer 11-15 (132 Seiten)
Preis: 16,99 Euro
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El Nerderino (Montag, 20 Juni 2016 11:43)
Ich wünschte mehr Leute hätten mir damals in der Schule Wissen mit Pizza näher gebracht. Dann sähe mein Leben heute bestimmt ganz anders aus :)
Auf jeden Fall wieder eine schöne Review zu einem sehr guten Comic. Der Silver Surfer ist definitiv weit vorne in meinem Ranking, was die Comics vor dem Secret War angeht. Nicht nur weil Geschichte und Charaktere wirklich toll erzählt sind, sondern auch weil der Comic phantastisch aussieht. Kann deiner Leseempfehlung nur voll und ganz zustimmen.