Heidi, ähh... YIN UND DER DRACHE!

Heidiiii, Heidiii, deine Welt sind die Bergeeeee.... Hach, ich weiß ja auch nicht, aber mich hat beim Anblick des Covers spontan ein wenig Heidi-Feeling angeweht. Gut, hier gibt es weder dunkle Tannen noch grüne Wiesen im Sonnenschein, aber hey! Immerhin ein kleines Mädchen und einen Alm-Öhi. Zumindest scheint der mindestens genauso grummelig zu sein wie das Original. Heidi heißt hier auch Yin. Jaahaa, ok. Eigentlich haben die nix gemeinsam bis auf die Konstellation von kleinem Mädchen und grummeligen Opi. Nun gut, ich seh es ja ein. Achja, wir befinden uns übrigens auch in China. Da ist das sowieso schwierig mit dem Alm-Feeling und dem Bimmeln der Kuhglocken. Aber falls ihr es nicht lassen könnt und jetzt auch in das Heidi-Intro reinhören wollt, ich will euch nicht abhalten: hier. Ohrwurm in 3, 2, 1...  Bitteschön.

Irgendwie lustig, dass man solche Titellieder auch nach gefühlt 50 jahren noch mitsingen kann, oder? Auch ein wenig gruselig... Heidi, Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg sind quasi für immer in meinem Gehirn verankert! Für immer!! Wer weiß, was DA hätte alles sinnvolles gespeichert werden können. Toll. Danke, Heidi!!

Aber zurück zu Yin! Die wohnt mit ihrem Großvater in Shangai und die beiden kommen mit gefischten Fischen (Hat sie das jetzt wirklich geschrieben? Sie hat.) grad so über die Runden. Über das Schicksal von Yins Eltern sowie der Frau des Großvaters erfahren wir zunächst nichts, es scheint aber eine tragische Geschichte dahinter zu stecken. Natürlich. Also happy time steht hier jedenfalls nicht auf dem Stundenplan...

Zu allem Überfluss wird Yin regelmäßig von ein paar frechen Nachbarjungs bestohlen und die Japaner fallen quasi über Nacht in China ein. So. An dieser Stelle würde ich euch wirklich wahnsinnig gerne was über den Konflikt zwischen China und Japan und die gefühlt 1000 Jahre Geschichte dahinter erzählen, aber leider, leider befinden sich an dieser Stelle in meinem Gehirn nur diverse Kinderlieder. Ärgerlich! Aber hey, falls hier geschichtskundige Leser/innen unter euch sein sollten, fühlt euch frei mich nicht dumm sterben zu lassen. Aber man versteht die Geschichte ja auch so. Puh!

Und wie es in vielen Geschichten ja oft so ist, muss entweder das Bekannte hinaus ins Unbekannte oder das Unbekannte bricht in das Bekannte herein. Ihr versteht, wovon die komische Frau da faselt, ja..? Hier ist jedenfalls letzteres der Fall. Denn mir nichts, dir nichts hat der gute Großvater beim Fischen auf einmal einen goldenen Drachen im Netz. Mon Dieu!

Das Cover von Yin und der Drache hat mich ja vermuten lassen, dass Yin auf den Drachen trifft, sein Vertrauen gewinnt, sie fliegen eine Runde über Shanghai und alle werden glücklich. Ganz so einfach ist es hier aber (zum Glück!) nicht. Denn der Drache ist zwar körperlich angeschlagen und daher quasi per se zunächst friedlich, aber der Großvater ahnt Böses... Ihm sind Drachen nämlich als böse Kreaturen bekannt, die alles vernichten was ihnen in die Quere kommt... Okay. 

Ob der Drache nun ein fieser Geselle ist oder nicht, lässt sich nach dem ersten Band noch nicht sagen. hier wird erst einmal mit viel Liebe zum Detail die Situation aufgemacht, der Konflikt der einfallenden japanischen Streitmächte etabliert und aus dem Leben von Yin und ihrem Großvater erzählt. Es ist anders als ich dachte, aber gut anders! Wer hier aber sofort die große Drachen-Magic erwartet, der wird sich noch gedulden müssen. Das erwartet uns wohl eher im zweiten Band, den ich mir aber auf jeden Fall anschauen werde. Vielleicht kommt ja doch noch eine Kuh vorbei und alle singen. Man weiß nie!

Verlag: POPCOM

Autor: Richard Marazano

Zeichnungen: Xu Yao

Release: 18.08.2016

Inhalt: 64 Seiten

Preis: 14,00 Euro