ANYAS GEIST: Der Geist, den ich nicht rief...

Tja, so ist das mit den Geistern... Einmal nicht aufgepasst und aus Versehen am Ouija-Brett gefummelt oder beherzt die zugenagelte Kellertür in der gruseligen Waldhütte aufgesperrt - schon hat man einen Geist an der Backe. Ihr kennt das. Oder man stolpert blindlings in ein Loch im Waldboden, in dem seit 93 Jahren ein Geist auf Besuch wartet. Wie in Anyas Fall! Zum Glück entpuppt der - in dem Fall eine sie! - sich als netter Geist. Aber auch wenn Emily der Geist sehr freundlich ist, freut man sich doch eher so mittel, wenn der beschließt einen fortan auf Tritt und Schritt zu begleiten...

Denn Anya hat ja schon genug Probleme! Die russische alleinerziehende Mutti hatte sich die schulische Karriere ihrer ältesten Tochter rosiger ausgemalt als sie ist, der sexy basketballspielende Traummann guckt einen nicht mal mit dem Arsch an und den Freundeskreis kann Anya mit nur einer Hand abzählen. Ähm, mit einem Finger, um genau zu sein. Da ist so ein Geist ja auch nicht unbedingt hilfreich!

Wobei... wenn der einem beim Spicken in der Schule hilft und zufällig weiß, wo der Schwarm als nächstes hingeht? Hm, vielleicht ja doch ganz praktisch! Zumindest solange, bis Anya herausfindet, wer der nette Geist da eigentlich wirklich ist. Ihhhh.

Ihr ahnt es bereits, hier geht es in erster Linie nicht um den Geist, sondern vor allem um die Protagonistin Anya und ihr Leben. Trotzdem ist die Geschichte liebevoll und spannend erzählt und wenn Emily zum Ende hin nochmal richtig aufdreht und ihre düstere Vergangenheit ans Licht kommt, wird es sogar einen Hauch gruselig. Und wir merken uns: auch Geister können lügen. Mon Dieu!

 

Verlag: POPCOM

Autorin & Zeichnerin: Vera Brosgol

Inhalt: 224 Seiten

Preis: 14,95 Euro


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