Da steht American Gods seit Ewigkeiten auf meiner Liste und hach, kaum hat man sich ein Herzchen gefasst, stellt man bedröppelt fest, dass man sich nun auch noch zwischen Buch, Comic und Serie entscheiden muss. Erst Buch, dann Serie, dann Comic? Oder zu wenig Zeit für über 600 Seiten Buch, also lieber Comic? Oder einfach nur Serie? Nun. Ich hab beschlossen, alle drei parallel zu konsumieren und mal zu vergleichen. Verrückt. Naja, aber nur ein bißchen. Denn bisher ist ja erst ein Comic-Band bei Splitter erschienen (fünf kommen noch), daher beschreib ich erstmal bis zu diesem Punkt der Geschichte inwiefern sich Buch, Comic und Serie unterscheiden. Oder auch nicht. Aber ihr ahnt es schon, nicht wahr..? Natürlich tun sich - auch jetzt schon - Unterschiede auf. Ich verrate nur soviel: ein Medium hält sich besonders eng ans Buch...
Auf jeden Fall habe ich erstmal mit dem Buch angefangen, damit meine Fantasie die Charaktere erstmal selbst erschafft. Ich finde es immer super spannend, meine Bilder dann mit der Realität (äh, bzw. Comic & Serie) abzugleichen, während man andersrum dann ja eher die Schauspieler/innen beim Lesen im Kopf hat. Oder wie geht es euch da?
Jedenfalls hält sich der Comic schonmal nah an die Vorlage und die Charaktere entsprechen meiner Erwartung: Laura z.B. hat die beschriebenen stahlblaue Augen. In der Serie nicht. Gut, wir wollen uns jetzt auch nicht an solchen Kinkerlitzchen aufhängen. Wobei ich schon sagen muss, dass einige Schauspieler der Wahnsinn sind: Peter Stormare als Czernobog ist ja wohl einfach der Hammer (hammer, thihi), oder? Ich finde den mega! Aber gut, am Ende kommt es ja nun auch auf die Geschichte an und da muss ich ja eins ganz deutlich sagen: Im Gegensatz zur Serie hält sich der Comic wirklich sehr genau an die Buchvorlage...
Ganze Sätze wurden 1:1 übernommen, auch wenn ich im Falle von „Welpchen“ auch prima auf die Übersetzung hätte verzichten können (das hört sich einfach zu schräg an). Aber die Reihenfolge der Ereignisse und - vor allem - die Geschehnisse selbst bleiben sehr nah am Buch. Das find ich spitze. Man hat tatsächlich das Gefühl, dass man bei Zeitnot auf den Comic zurückgreifen kann, weil man das Buch so im Schnelldurchlauf mitbekommt. Gut, also wenn alle sechs Comic-Bände draußen sind... Hüstl.
In Bezug auf die Serie stelle ich schon in den ersten Folgen einige (Ver-)Änderungen fest. Ereignisse und/oder Dialoge fehlen und werden teilweise durch andere ersetzt (Ich sage nur „in den Sarg spucken“ Ihr wisst Bescheid, wenn ihr das Buch gelesen habt). Das ist natürlich praktisch, da man so noch einige Überraschungen erlebt. Ist ja vielleicht auch eine Geschmacksfrage: Wenn ihr das Buch gelesen habt und nicht alles komplett genauso verfilmt sehen wollt, ist das super. Wenn ihr möglichst nah am Buch bleiben wollt, wäre eher der Comic was für euch.
Dafür bekommt man in der Serie aber auch visuell einige richtig zauberhafte Szenen geboten (eines meiner Highlights ist der glückliche nackte Mann, der durch den Weltraum schwebt. Toll). Und falls ihr es ganz genau wissen wollt: Der erste Comic-Band geht bis Seite 141 im Buch. In der Serie sind wir da ungefähr bei der vierten Folge. Und jetzt liegt es an euch. Ich mache einfach parallel weiter. In gefühlt zwei Jahren bin ich dann fertig. Auf geht's!
Verlag: Splitter
Autor: Neil Gaiman, P. Craig Russell
Zeichner: Scott Hampton
Inhalt: 144 Seiten
Preis: 19,80 Euro