Hach, nach der grandiosen, aber wahrlich farblosen Distopie DIE WELT DER SÖHNE hatte ich das dringende Bedürfnis, wieder Farbe in mein Herzchen zu lassen. Welche beiden Bände könnten da besser geeignet sein als diese beiden hier? Gut, MACHA ist zwar schon 2017 erschienen, aber hach, wie gut passen die beiden denn bitte zusammen? Zumindest optisch. Die Cover teilen sich ja - offensichtlich - die Begeisterung für die Farbe grün, auch wenn inhaltlich da doch die ein oder andere Farbpalette dazwischen liegt.
Während mich ein Band positiv überrascht hat, hat der andere mich ein wenig verwirrt zurückgelassen...
Fangen wir mal so an: MACHA jedenfalls hat mich sehr begeistert. Aber gut, sobald sprechende Tiere, Fabelwesen und/oder Gestaltwandler und Magie im Spiel sind, ist die Tür zu meinem Herzchen ja schon einen Spalt weit geöffnet. Und dann gucken mich auch noch auf den ersten Seiten liebliche Häschen, Hirsche und ein Fuchs an - toll. Als ich schon kurz davor war, vor lauter lieblicher Idylle Smetana in meinem Kopf anzuschmeißen, ist ruckizucki Schluß mit Friede, Freude, Eierkuchen. Tjoa, der Mensch halt wieder... Kaum das Paradies Errance entdeckt, muss er dort natürlich wie die Axt im Walde (buchstäblich!) durchsäbeln. Hmpf.
Und zack, da ist er plötzlich, der frostige Hauch der Realität, wie wir sie kennen. Großartig! Hatte das wirklich nicht nach ein paar Seiten erwartet. Auch der Märchenprinz (Märchenhirsch?) entspricht dann auch ganz schnell nicht mehr den Erwartungen, die man nach dem ersten neckischen Herumtollen im Wald hatte. Macha aber umso mehr! Prinzessin Fantaghirò und sie wären sicher gute Freundinnen gewesen. Ich bin begeistert!
Übrigens handelt es sich hier um ein Prequel zu BRAN, aber der hat mich nicht ganz so mitgerissen. Und die gute Macha vesteht man auch so. Jetzt muss ich nur noch bis Februar 2019 überstehen, da kommt nämlich endlich die Fortsetzung SARAH heraus... Vorfreude pur <3
Verlag: Carlsen
Szenario: Flora Grimaldi
Zeichnerin: Maike Plenzke
Inhalt: 64 Seiten
Release: 2017
Preis: 16,00 Euro
GRÜN hingegen war für mich leider nicht ganz so leicht zugänglich. Auf den ersten Blick (und auch auf den zweiten) sehen die fremdartige fantasievolle Welt und ihre Charaktere SO gut aus, dass man richtig darauf Lust bekommt, in diese Welt einzutauchen: Ein fremdartiger Planet, zu einer Art feindseliger Wüste verkommen... Hach, da klingelt doch gleich das Mad Max-Glöckchen bei mir. Während da aber ohne Wasser nix los war und kein Pflänzchen weit und breit sprießen wollte, haben die Bewohner/innen hier ein ganz anderes Problem: Es gibt zwar Grün, aber das ist von einer mysteriösen Seuche befallen, die es irgendwie feindselig macht. Zumindest schließe ich das aus der Tatsache, dass unsere Protagonistin Lis davor flüchtet. Obwohl, sie rennt auch nicht wirklich. Es handelt sich eher um eine Art davor wegschlendern... Hm. Wird einem als Einstieg leider auch nicht erklärt, was denn nun schlimmes passieren würde, wenn man in Kontakt mit dem aufdringlichen Grün kommen würde.
Erklärt wird generell so einiges nicht. Man erfährt zwar, dass es eine Arche gibt (da wollen alle hin) und das Grün wie gesagt von einer Seuche befallen ist (will keiner haben). Bezahlt wird mit Scheiben und es gibt fantasievolle Hybridwesen. Das sind alles tolle Zutaten, aber so richtig zum Kochen kommt die Suppe (noch) nicht. Da braucht man schon ein wenig Geduld und - wahrscheinlich - den zweiten Band. Wie beschreibt es der Antiheld doch so passend: Frauke Bergers Comic-Debüt ist bemerkenswert, weil es sehr viel wagt obwohl es dabei vielleicht sogar bewusst nicht immer gewinnt. Das kann ich unterschreiben. Und genau wie er hoffe ich auch darauf, dass der zweite Band all die Fragen klärt, die der erste aufgeworfen hat. Ist grün nicht auch die Farbe der Hoffnung..? Na also.
Verlag: Splitter
Von: Frauke Berger
Inhalt: 56 Seiten (Teil 1 von 2)
Release: Februar 2018
Preis: 15,80 Euro