Es gibt sie, die Liebe auf den ersten Blick. Jawoll! Gerade erst erlebt. Und zwar in dem Moment, als mein Glupschäuglein auf das Cover von Am liebsten mag ich Monster fiel. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht <3
Die kleine Karen ist nicht wie andere Mädchen, soviel steht fest. Andere Mädchen träumen von einem Prinzen auf einem schicken Pferd, Karen träumt davon, wie sie als Werwolfmädchen von einem wütenden Mob gelyncht werden soll. Wobei der wütende Mob halt das Problem ist, ein Werwolfmädchen wäre sie ja gerne! Blöd nur, dass sie leider noch kein Monster gefunden hat, das sie endlich mal beißt und zu einem macht. Als Werwolf könnte Karen nämlich viel besser ihrer wahren Bestimmung nachgehen: als Privatdetektivin den Mord an ihrer Nachbarin Anka Silverberg aufklären. Die Polizei spricht zwar von Selbstmord, aber es gibt da einige Ungereimtheiten...
Gut, ihre Nachbarin Anka wirkt zwar auf den ersten Blick ein wenig durcheinander (auf den zweiten Blick auch), das ist aber kein Wunder... Karen erfährt nämlich nach und nach, was Anka alles durchmachen musste. Und das ist nichts für zarte Gemüter. Denn der Titel verrät ja schon, dass es hier um Monster geht, und das wird hier auch ernst genommen. Auch wenn die Monster in Karens Welt anfangs eher knuffig als tatsächlich gefährlich wirken, kommt sie nach und nach der bitteren Erkenntnis näher, dass die wahren Monster eben nicht immer die sind, die wie welche aussehen...
Wie hier das Geheimnis um den Tod von Karens Nachbarin, die Krankheit ihrer Mutter, Karens aufkeimende romantische Gefühle für ihre beste Freundin und andere Erzählstränge - inklusive spannende Ausflüge in die Welt der Kunst(geschichte) - hier miteinander verwoben werden, ist eine wahre Freude. Vor allem, weil trotz all der tragischen Momente immer wieder ein richtig toller Humor aufblitzt, der all dem das Sahnehäubchen aufsetzt:
"Dann packte sie meine Schultern und ich musste versprechen, niemandem zu sagen, von wem ich das Brot hatte... danach schaute sie sich wie immer mit ihrem irren Blick um, als könnte die Brotpolizei jederzeit zuschlagen." Hach, was soll ich mehr dazu sagen? Ich liebe es.
Verlag: Panini
Von: Emil Ferris
Inhalt: 420 Seiten
Release: Juni 2018
Preis: 39,00 Euro