„Ich kann nicht wirklich erklären, woher die Liebe zu Tieren kommt, die mich seit allerfrühester Kindheit erfüllt.“ Hach, als ich den Satz gelesen habe, wusste ich: Hier bin ich richtig. Gut, ob nun wild+free oder zahm+eingemummelt im heimischen Körbchen, ich liebe Tiere. Und ich habe mich tatsächlich schon oft gefragt, woher das eigentlich kommt. Ist Zazou, das Bärchenkopfkissen für Kinder, schuld? Oder das Kuscheltier, das ich als Kind - total kreativ - Lassie taufte?
Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass ich literweise Tränen vergoss, als Lassie im Kino in Lebensgefahr schwebte und sich Kilometerweit zurück nach Hause kämpfte. Und fangen wir gar nicht erst an mit dem traumatischsten Disney-Film-Moment überhaupt (und von allen, die noch kommen werden): Mufasas Tod in Der König der Löwen. Mon Dieu, was hab ich Rotz und Wasser geheult. Kann ich übrigens auch heutzutage nicht gucken die Szene, ohne loszuheulen. Hilfe! Und wisst ihr, was richtig traurig ist: In den letzten Jahren sind verdammt viele Löwen gestorben. Und da war nicht der böse Onkel Scar schuld: „In den letzten 30 Jahren haben wir es geschafft, 90 Prozent der Löwen auszurotten, durch Bevölkerungswachstum, Wilderei, Verschmutzung und durch uns.“ Wenn das mal kein Grund zum Heulen ist...
Aber (zum Glück!) gibt es Menschen, die was dagegen tun. Die versuchen, Wilderer aufzuhalten, gefährdete Arten mit der Hand aufpäppeln, Spenden sammeln und sich ganz und gar den Tieren verschrieben haben, die sonst bald in einem anderen Band auftauchen könnten: Vom Verschwinden der Tiere (lege ich euch sehr ans Herzchen, da sieht man nämlich, wie viele Tierarten wir schon auf dem Gewissen haben). Und Timo Wuerz ist einer von ihnen, das beweist er mit wild+free. Denn hier bekommt ihr nicht nur 240 Seiten mit farbenprächtigen Tierportraits (sowie vielen Begleittexten und Portraits ausgewählter Tierschützer/innen), sondern spendet mit dem Kauf automatisch 10% an die Anti-Wilderer-Einheit Black Mambas. Gut, klingt etwas furchteinflößend, aber das muss sie wahrscheinlich auch sein. Zudem werden in wild+free einige namhafte Tierschützer/innen vorgestellt, die über ihre Liebe zu Tieren und die Motivation für ihr Tun berichten. Das mag hier und da vielleicht manchmal ein klein wenig pathetisch rüberkommen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass es hier ja tatsächlich um Leben und Tod geht, ist das ja auch in Ordnung. Ich sag nur Breitmaulnashorn! Das letzte Männchen starb im März 2018 und damit war's das dann. Danke Menschheit!
Und da ja nun nicht jeder Tierfreund von heute auf morgen nach Afrika auswandern und Löwenbabys mit der Flasche aufziehen kann, hilft es wahrscheinlich tatsächlich erstmal, eine Tierschutzorganisation seiner Wahl zu unterstützen. In wild+free gibt es auf jeden Fall eine paar gute Vorschläge. Denn wie heißt es so schön im Intro von Captain Planet: DU hast die Macht. So wahr... Die 90er, die wussten Bescheid.
Verlag: POPCOM
Von: Timo Wuerz
Inhalt: 240 Seiten
Release: 2018
Preis: 35,00 Euro (10% des Erlöses werden gespendet)