BATMAN & WONDER WOMAN: Herr der Löcher

Herr der Löcher? Hö? Ich kläre euch auf: Laut Batman funktioniert Feenmagie nämlich nicht, wenn man durch ein (natürliches!) Loch in einem Stein schaut. Toll! Wenn ihr jetzt schon mit dem Kopf schüttelt, dann könnte das mit der Lektüre von BATMAN & WONDER WOMAN: Der Ritter und die Prinzessin eine Herausforderung für euch darstellen. Denn hier hat man die beiden frisch-fröhlich in ein Szenario geschmissen, das als Mischung aus Herr der Ringe und World of Warcraft daherkommt. Es gibt Feen, Kobolde und Trolle. Und Batman. Das klingt nicht nur skurril, das ist auch. Und verwirrend. Aber für Punchlines wie "Du frecher Trollfurz!" lohnt sich die Lektüre allemal.

Allein der Anfang ist der Hammer. Und irgendwie verstörend. Wonder Woman und ihr Steve, die sich gerade warme Gedanken mitten in der Antarktis machen (anscheinend DER Hot Spot für verliebte Superheldinnen... Okay). Dann platzt der Gott der Fruchtbarkeit und Jagd in die heiße Zweisamkeit, bittet Wonder Woman um Hilfe bei einem Konflikt eines Volkes, den kein Mensch kennt (Steve auch nicht) und will dann auch noch mit in die Kiste. Bitte?! Während Steve fast aus dem Bett fällt, lehnt Wonder Woman ab mit den Worten "Wir müssen eure Gesellschaft zurzeit ablehnen.. Leider" Leider..?! Ich glaube, Steve hat keine Ahnung...

Während Wonder Woman erstmal mit dem komischen Gott mitgeht, läuft es für Batman in Gotham auch nicht besser. Die Leute im irischen Viertel benehmen sich komisch und dann sieht Batman plötzlich Dinge... Magische Dinge. Ähnlich wie "Ich sehe tote Menschen...!", nur eben mit Trollen, Kobolden & Co. Alfred macht sich Sorgen. Wer kann es ihm verübeln? Inzwischen bekommt Wonder Woman im Feenreich Tir Na Nög (wo auch immer) die Sachlage erklärt: Elatha, König der Fomori, wurde ermordet und nun droht der Krieg zwischen den "De Danann" und den "Fomori" erneut auszubrechen. ihr fragt jetzt zu recht: What? Who? Für mich klingen die Namen abwechselnd nach italienischer Vorspeise oder irischer Folklore-Band. Hilfe!

Batman, der von der Wonder Woman hinzu geholt wird (Hier ist ein Mord geschehen! Wir brauchen einen Detektiv!), hat die Lage natürlich nach einer Minute sofort verstanden. Natürlich. Davor hatte er aber erstmal ein muckeliges Bad mit ein paar gaffenden Feen, die aussehen wie kleine Aliens und ihn "hübsches Ding" nennen. Okay. Zudem lässt einen die ganze Zeit ein Unbekannter an seinen Gedanken teilhaben, man weiß nicht wer oder was... Ahhh. Also ganz ehrlich: Die Lektüre war stellenweise wirklich ein Spaß (manchmal auch unfreiwillig), aber irgendwann habe ich wirklich den Überblick verloren, wer warum auf wen sauer ist und wen dafür töten will. Zum Ende hin wird man wieder auf Spur gebracht und alles löst sich auf, man bemitleidet ein paar traurige Kobolde, aber nun: Wenn ihr keine Fantasy-Freunde seid, dann ist das nix für euch. Wirklich nicht. Aber das Beste habe ich mir für den Schluß aufgehoben, bester Satz:

 

"Wenn Du mit Nacktbaden fertig bist, zieh deinen Batanzug an und komm mit auf einen Ausritt!"

(Wonder Woman zu Bruce)

 

Verlag: Panini (DC Comics)

Autor: Liam Sharp

Zeichner: Liam Sharp

Inhalt: 148 Seiten (Brave and the Bold: Batman/Wonder Woman 1-6)

Release: 02.04.2019

Preis: 16,99 Euro