Wonder Woman: Die Götter müssen verrückt sein

Whoop whoop, Wonder Woman! 2017 steht bislang ja ganz im Zeichen von Diana (könnte was mit diesem Film zu tun haben, der im Juni startet. Nur so eine Vermutung.) Und so beschert uns Panini nicht nur Klassiker wie Hiketeia, sondern auch eine freshe Anthologie und, zum ersten Mal im Sammelband, die Storyline Die Götter von Gotham. Hurra!

Der Band wurde 2001 das erste Mal veröffentlicht, also vor 16 Jahren. Nun, während Wonder Woman praktisch keinen Tag altert, stellt sich hier die Frage: Trifft das auch auf den Comic zu? Und schonmal eines vorweg: wer einen flüssigen, flutschigen Lesefluss erwartet, wird ihn hier nicht finden. Wer Bock auf griechische Mythen, (verrückte) Götter & einen Hauch Nostalgie hat, schon eher. Und wer Joker mal nach einem Medusa-Makeover sehen wollte, der sowieso! Übrigens mein persönliches Highlight! Unterstreicht prima seine psychopathische Persönlichkeit, findet ihr nicht auch..?!

Wobei Medusa ja leider nicht auftaucht (eine Figur der griechischen Mythologie, die ja richtig spannend finde. Die hat Schlangen auf ihrem Kopf! Mega!), dafür aber Deimos (Schrecken), Phobos (Furcht) und Eris (Zwietracht). Die drei sympathischen - und eben noch körperlosen - Götter beschließen, Besitz einiger illustren Bewohner/innen Gotham Citys zu ergreifen. Prima Idee, kann man nix gegen sagen! Und drei Mal dürft ihr raten, welchen Körper sich der Gott der Furcht wohl schnappt? Richtig! Und so "freuen" sich neben Scarecrow (Furcht) auch Poison Ivy (Zwietracht) und der Joker (Schrecken, auch sehr passend!) über die ungebetene und unerfreuliche Übernahme ihres Körpers.

Die Grundidee finde ich übrigens wirklich prima, aber dementsprechend reden der Joker, Poison Ivy und Scarecrow fast die komplette Zeit über auch wie griechische Götter. Und puh, besonders schmissig ist das halt nicht: "Es fühlt sich sonderbar an, dass unsere göttlichen Energien mit den Leiben dieser Sterblichen vereint sind!" Ähm, ok.

Wobei hier ja schon eine neue Übersetzung vorliegt. Aber an der geschwollenen Sprache kann man (anscheinend) nicht viel machen. Trotz all der mythologischen Verweise und geschwungenen Reden, gibt es aber durchaus auch Momente zum Schmunzeln. Meine Lieblingsstelle:

 

Nightwing: "Sind das echt Joker und Ivy?!"

Batman: "Willst Du nicht wissen. Was ist da im Sack?"

Nightwing: "Willst Du nicht wissen."

 

Haha, großartig! Auch wenn es meiner Meinung nach Wonder Woman-Comics gibt, die besser gealtert sind, wie z.B. Wer ist Wonder Woman? Aber gut, dafür bekommt man hier wirklich originelle Ideen geboten. Und es ist auch spannend, was für eine Entwicklung die gute Diana hingelegt hat. Ganz davon abgesehen, dass hier auch noch Dianas Mutter Hippolyta als Wonder Woman auftritt (aber direkt zum Stubenarrest verdonnert wird, thihi) und auch Donna Troy aka Troia. Die hab ich ja auch nie so ganz verstanden, aber gut. Muss ich ja auch nicht.

Also kurzum: Wenn ihr euch mit der etwas altertümlichen Sprache anfreunden könnt, solltet ihr einen Blick riskieren. Allein schon für den Joker lohnt es sich. Er hat übrigens auch Pfoten anstatt seiner Füße! Großartig. Oh, und ein Bussi für Batman gibt's am Ende auch noch! Von wem? Na, das verrate ich natürlich nicht. Ich hatte übrigens gehofft, dass Xena noch kurz vorbeischaut, aber nein, leider nicht.

 

Verlag: Panini Comics

Autor: Phil Jimenez, J. M. DeMatteis

Zeichner: Phil Jimenez
Inhalt: 100 Seiten (Wonder Woman 164-167)
Release: 14.03.2017
Preis: 12,99 Euro